Text und Mathematik

2019 definiert die math. Stellung des Monats die Zahl der Sätze, die fürs Texten gebraucht werden darf.

Der Januar beginnt mit einem Satz

 

Kälte, Eis, etwas Schnee aus dem Schlauch,

vom alten Jahr noch der Bauch, 

die Bademode bleibt besser im Schrank,

später sind wir dann wieder rank.

 

Februartreiben in zwei Sätzen

 

Kürzer werden die Nächte wieder,

vor der Tür steht der Schalk im Mieder.

 

Das Volk gar ausgelassen treibt es gar bunt,

hoffentlich kommt keiner auf den Hund.



März drei Sätze mit Herz

 

An der Scheide zwischen Winter und Frühling,

hier erwartungsvoll herumhängend der Jüngling.

Schaut der Maid gar oft an den Hals,

doch jedes Mal sein Blick stets nach unten gezogen.

Zu träumen beginnt er von ihr als ...,

der Papa ist dem nicht gewogen.



April in vier Himmelsrichtungen

 

Der Norden als Heimat der Götter mächtigen,

an Odins Tafel siegreiche Streiter nächtigen.

 

Im Osten träumt man von Gleichheit der Genossen,

doch prahlen unverhohlen die mächtigen Artgenossen.

 

Unten im Süden man es oft etwas gelassener sieht,

sich in der Sonne bei reifen Tomaten verliebt.

 

Bleibt der Westen als Brutstätte der Revolution,

gekämpft wird laut um eine neue Kondition.

Mai lässt mal fünf gerade stehen

In aller Eile steigt der Jüngling vom März

zur holden Maid, berauscht ist ihr Herz.

 

Sie sich in der Nacht verschmitzt noch einmal bückt,

fühlt sie von hinten, dass es drückt.

Dreht sie sich um und zeigt ihr Gehänge,

wird ihm anders und kommt nochmals in die Gänge.

Machen gemeinsam gar viele Sachen,

verschmelzen mit seligem Lachen.

 

Der Jugend bedarf es nur kurzer Pause,

von vorne beginnt darauf aufs Neue die Sause.

Juni und Sätze sind es deren sechs

In den Strassen, Parks und im Quartier,

man zeigt sich gern, sogar mit Tier.

 

Lässt fröhlich die Flaschen kreisen,

morgens wacht man auf, fühlt Ameisen.

Was soll’s, das Leben geht gut so weiter,

es ist Sommer, im Gemüt sind wir heiter.

 

Der Bauch ist weg, alles passt uns wieder,

glücklich singen wir Lumpenlieder.

Juli des Glückes sind es sieben

Entjungfert ist die Maid vom Mai,

eingepflanzt hat er ihr ein Ei.

Der Vater vom Gehabe nicht erpicht,

nimmt Ernst sogleich in die Pflicht.

 

Manuela unterdessen erst recht erblüht,

an Schönheit unübertroffen, sie glüht.

 

Ernst stolz wie ein Pfau, ein Gockelhahn,

stolziert mit Manuela am Arm.

Durch die Strassen der kleinen Stadt,

man ahnt verdeckt, was sie hat.

 

Im Februar da trafen sie sich auf dem Eis,

im nächsten dann schliesst sich der Kreis.

Die Acht liegt im August

Ernst und Manuela am Strand,

sitzen da, Hand in Hand.

 

Das Meer schlägt ein brandendes Lied,

Sand so fein, fällt durch jedes Sieb.

Das Schilf im Wind, es atmet auf,

die Sommerhitze lässt nach, so ist der Lauf.

 

Lachen, Freude, Übermut,

solch ein Strandlied tut der Seele gut.

Menschen zeigen ihre Blösse ungeniert,

wem’s nicht gefällt, wo anders hin stiert.

 

Keck die Möven einen taxiern,

lässt er fallen ein Stück Birn?

Einen klaren Strich er zieht,

der Horizont, das Badetuch liegt.

 

Jeder Sommer geht mal vorbei,

paar mal schlafen, und wieder kommt der Mai.

 

Neun mal September

Grün sind noch alle Bäume,
bunt sind deren Träume.

Die Schule hat neu begonnen,
neue Freunde hat man gewonnen.
Der Schulhof ist erfüllt von Leben,
ist egal, wenn’s mal geht daneben.
Lernen Bekanntes, doch auch neue Sachen,
es bleibt gleichfalls genug Platz für’s Lachen.

Geschnitten wurde das Korn, das gelbe,
der Herbstbeginn bleibt derselbe.

Ein Jahr älter fühlt sich manch ein Schüler,
hängt rum mit Freunden, gibt sich kühler.
Das letzte Mal in die Schulbank rücken,
wo beginnt es danach zu drücken?
Manch einer will nun doch noch auf die Unität,
für andere kommt der Wunsch zu spät.

Morgentau stellt sich sichtbar ein,
gesponnene Fäden gleich, ganz fein.

10mal Oktober

 

Bunt sind schon die Wälder,

gelb die Stoppelfelder.

 

Im Liederreigen lassen wir es klingen,

was wird der Herbst uns bringen.

 

In alten Kellern steht er, der neue Wein,

gefasst in würdigen Fässern, das wird fein.

Der Apfelmost bei manch einem Bauern,

trägt seine Süsse an die Mauern.

Auch die Kinder dürfen jetzt einen heben,

danach beginnt es im Bauche zu beben.

 

Geerntet wird in Feld und Wald,

im Stall auch das eine oder andere Kalb.

Manch ein Schwein, die runden süssen,

müssen ihr Dasein auf unseren Tellern büssen.

Vieles endet in diesen Tagen auf dem Schafott,

wir lassen es uns schmecken, oh Gott.

 

Goldig bunt wird diese Jahreszeit,

wir machen uns für die Dunkelheit bereit.

 

Von Norden her lässt der Wind einen grüssen,

man fühlt es, sucht Trost im Süssen.

Elf Nevember

 

Grau die Farbe des Novemberhimmels,

ein bunter Kleiner sitzt auf der Stirn eines Schimmels.

Kein Mensch kann das Wesen je erblicken,

doch beim Tier, da tut es klicken.

 

Der Frost hat schon eingesetzt,

und manch ein Mantel ist abgewetzt.

Stille Kälte liegt auf der Lauer,

der Nebel bildet eine Mauer.

 

Die Hufe des Tiers indessen ganz alleine,

finden den Weg und lauschen der Elfenreime.

 

Martin heisst der wackere Reitersmann,

hängt im Takt seine Gedanken an.

 

Elf Nevember, wird gerufen der kleine Wicht,

rezitiert dem Schimmel ein weiteres Gedicht.

 

Der Nebel unterdessen noch viel krasser,

lässt Martins Mantel werden nasser.

Schon bildet sich ein Tropfen frech,

an dessen Nase, nicht schlecht.

 

Die Wand nun fast undurchdringbar wird,

Martin denkt an einen Schluck Elbling und es wird . . .

Dazu eine heisse Wurst mit etwas Kraut, 

zum Glück fehlt ihm nur noch seine verlorene Braut.

 

Dezembergeschichte


Dunkel ist es in allen Ecken,

es gibt nicht mehr viel zu checken. 

Die Felder und Bäume sind nackt,

der Wind pfeift, ich möchte sein gut eingepackt.

In vielen Fenstern leuchten Kerzen,

all das wärmt unsere Herzen.

 

Manuelas Bauch rund wie eine Kugel glänzt,

eine entspannte Hebamme das Bild ergänzt. 

Ernst dagegen ganz aufgeregt,

hätte beinahe das Auto zerlegt.

Bei Manuela indessen geht es los,

Ernst fühlt sich nicht so famos.

 

Hoffnungsvolle Lieder aus den Gassen klingen,

lässt Mitgefühl und Wärme darin schwingen. 

 

Martin sitzt in seinem grossen Haus,

gibt sich die Kante, lässt Sehnsucht heraus.

Das Kaminfeuer prasselt, es wäre perfekt,

es fehlt nur ein Gedeck.

 

Der Winter beginnt, es rieselt fein,

zaghaft legt sich ein Tuch nieder, ganz rein.

Dämpft die Geräusche hektisch und kalt,

tritt ein die Ruhe, alles wirkt alt.

 

Indes ein Schrei durch den Gebärsaal hallt,

eine Flasche, ein Korken, es knallt.